Entstehung des Marktplatzbrunnens für Pilsting Thema: "Mutter Gottes im Moos"

Holzgerüst für Brunnenbecken Auskleidung des Beckens mit Wachsplatten Oberflächenstruktur "Moor" mit ersten Blättern Detailfotos Teichrosen


 
 Überarbeitete Teichrosen, Schilf und angedeutete Gemeindewappen

 

 Teichrosen und Schilf

  

  

Schnecke, Gelbrandkäfer und Frösche

 Der pfeift uns was

  Libelle

  

  

Baldrian, Mehlprimel, Fettkraut, Kratzdistel und Trollblume

  

Sumpfdotterblume und Schilf

  

Wasserüberlauf mit Rohrkolben und Schwertlilie 


  

  

Wappen Pilsting, Ganacker und Großköllnbach

  Beckenrand und Fuß werden jeweils dreimal gegossen

... und so soll's mal werden

 Bronzemodell des Brunnens
 
Drei Säulen zeigen in Richtung der verschiedenen Pilstinger Gemeindeteile, die auf ihren Flächen reliefartig dargestellt sind.

Die legendäre "Muttergottes im Moos" blickt aus einem stilisierten Strahlenkranz heraus als Schutzheilige auf das im Brunnen-
becken dargestellte "Moos" herab.
 
Der Bezug auf die Sumpflandschaft im Becken schafft eine sinnvolle Verbindung zum Element Wasser, das sich im Brunnen bewegen 
wird, ohne die Pflanzen und Tiere zu verdecken: 
Sechs Rinnsale quellen seitlich unter den Gemeindewappen heraus und fließen zur Brunnenmitte, aus der eine schmale Wasserfon-
täne zur Marienfigur emporsprudelt.
 
Der breite Beckenrand befindet sich auf Sitzhöhe und lädt zum Verweilen ein. 




Madonna und Strahlenkranz in Vorbereitung



  

Mutter mit Kind



Frosch für Strahlenkranz

  

Strahlenkranz und Madonna

 

Jeweils zwei Bögen werden später zusammengeschweißt und ergeben die drei tragenden Streben für die Madonna.

In der Gießerei Gugg/Straubing

 

Das Brunnenbecken wird mit so genannten "Speisern" und einem Trichter aus Wachs versehen, 
die dem späteren Einfüllen der Bronze dienen.

Anschließend taucht man es in Behälter mit dünnflüssigem Schamott-Gipsbrei. 

Dazu musste es in mehrere Teile zerlegt werden.



 

Sämtliche zu gießenden Teile werden in solche "Formkästen" verpackt.

Sie sind darin vollständig mit Schamott-Gipsbrei umhüllt. 

Nur die Trichter schließen oben bündig mit der "Formmasse" ab.

 Formkasten im Brennofen

Eine Woche lang werden die Kästen im Ofen langsam auf eine Temperatur von rund 600 Grad C erhitzt. 

Dabei erhärtet der Schamott-Gipsbrei und das Wachs verflüchtigt sich, es "schmilzt aus" 
(-> daher der Name "Wachsausschmelzverfahren").



Wo vorher das Wachs war, ist nun ein Hohlraum entstanden, der später mit flüssiger Bronze ausgegossen werden kann.



 

Die Bronze wird auf 1250 Grad C erhitzt. Anschließend füllt man sie über eine trichterförmige Öffnung in die Hohlräume 
im Formkasten. Diese Einfüllöffnung befindet sich dort, wo ursprünglich der Trichter aus Wachs war. 

Die vielen "Speiser" (ursprünglich "Wachsleitungen", jetzt rohrförmige Hohlräume) sorgen dafür, 
dass sich die Bronze gleichmäßig verteilt.  

 

Nach Erkalten der Bronze lässt sich der mürb gewordene Schamott leicht vom Rohguss abschlagen, 

bevor dieser noch durch Sandstrahlen gereinigt wird.

Im Bild ein kleineres Gussteil, an dem sich nun Speiser und Trichter aus Bronze befinden, die wieder entfernt werden müssen.  


Im Anschluss an deren Beseitigung folgt das Zusammenschweißen der Einzelteile.
Im Brunnenbecken sind sechs Schweißnähte sichtbar:

 

  



                  

Abschließende Feinarbeiten:

  
Sämtliche Schweißnähte müssen durch Ziselieren mit feinen Schleifköpfen versäubert werden -
letzte Details lassen sich durch Schlagen mit Punzeisen herausarbeiten.

   
Eine Gasflamme, mit der das Metall erhitzt wird und eine schwefelhaltige Lösung 
beschleunigen den natürlichen Oxidationsvorgang 
und sorgen für die bronzetypische bräunliche Patina.


Und endlich, nach einigen Monaten....
  
Montage in Pilsting!